Özgür Anil

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Steckbrief
Geboren: 1994 in Wien
Tätig als: Filmautor, Regisseur
Ausgezeichneter Film: Urteil im Fall K.
„Ich mag Filme, bei denen mich der/die Filmemacher:in auf gleicher Augenhöhe wahrnimmt und daran interessiert ist, in einen Dialog mit mir zu treten. Ich möchte, dass meine Gedanken und Gefühle ein valider Teil der filmischen Erfahrung sind. Wenn ich aus diesem Dialog dann Erkenntnisse über mich und die Welt, die mich umgibt, mitnehmen kann, dann ist schon viel erreicht.“
Filme im VOD CLUB arrow-down

Sein erster Langspielfilm feiert auf der Diagonale 2023 Premiere. Ihr könnt Wer wir einmal sein wollten von 21. März bis 27. März exklusiv im KINO VOD CLUB ansehen.

Gute Unterhaltung mit Özgür Anils Filmempfehlungen!

Abendland von Nikolaus Geyrhalter (2011 /AT) ist eine perfekte Dokumentation für einen verkaterten Sonntag.

Eine etwas anderer Blick auf die Nacht. Abendland zeigt etliche Gegensätze, die sich schließlich zu einem Gesamtbild vom Leben in Europa zusammenfügen und die Fragilität der westlichen Welt spürbar machen. Es ist viele Jahre her, dass ich diesen Film das erste Mal gesehen habe, aber einige Bilder lassen mich bis heute nicht los.

45 years von Andrew Haigh (2014/GB) ein Drama für Tage, an denen man einfach mal traurig ist.

Dieser Film heitert einen nicht unbedingt auf, aber man findet in den behutsamen Tönen ein Zuhause für seine Traurigkeit. Ein leiser und unglaublich erschütternder Film.

Die Migrantigen von Arman T. Riahi (2017/AT) ist eine Komödie, bei der ich die ganze Zeit lachen könnte!

Neben den widersprüchlichen Hauptfiguren und den humorvollen NebendarstellerInnen ist es eine große Freude, die Straßen und Orte, an denen ich aufgewachsen bin, in einem Film verewigt zu sehen.

Whores’ Glory von Michael Glawogger (2011/AT/DE): Mein Doku-Tipp

Liebe, Nähe und Romantik verkümmern in diesem Film zu leeren Versprechen. Wenn der Körper zur Ware wird, möchte man die Augen verschließen, doch Michael Glawogger hat hingeschaut.

Apfelmus von Alexander Gratzer (2019/7min/AT) ist mein liebster Kurzfilm aus dem KINO VOD CLUB.

Alexander Gratzer schafft hier, mit einer entwaffnenden Einfachheit, einen tieferen Einblick in die menschliche Seele zu geben.

Moneyboys von C.B. Yi (2021/AT/TW/u.a.) lief bereits auf der Diagonale und ist großartig.

Ein hochkomplexes Drama rund um Verantwortung und Ausbeutung, das durch eine elegante Inszenierung und kluge Dramaturgie überzeugt.

Was uns bindet von Ivette Löcker (2017/AT) – Diese Doku ist mein ganz persönlicher Tipp.

Mit kritischer Empathie sucht Ivette Löcker nach den Gemeinsamkeiten ihrer Eltern und scheut dabei keine unangenehmen Fragen. Sie gibt uns einen intimen Einblick in ihr Familienleben und erreicht dabei einen Grad an Authentizität, der im gängigen Kino selten zu finden ist.

 

Diesen Film sollte man auf der diesjährigen Diagonale nicht verpassen:

Den Kurzfilm „Das andere Ende der Straße“. Eine kluge und emotionale Analyse von pädagogischen und moralischen Grauzonen von Kálmán Nagy.

Was ist Dein Lieblingsfilmzitat?

„Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert“. Ein türkisches Sprichwort, das in Nuri Bilge Ceylans „Winterschlaf“ während einer langen Dialogszene zitiert wird.

Was war der letzte Film, den Du im Kino gesehen hast?

Schuld und Sühne“ von Josef von Sternberg. Die Verfilmung von Dostojewskis Roman mit Peter Lorre in der Hauptrolle erzeugt nach knapp 90 Jahren unfreiwillig komische Momente.

Was ist Dein Pro-Tipp für Kinobesucher:innen?

Wenn euer Interesse an einem Film geweckt ist, und ihr sowieso schon beschlossen haben ihn im Kino zu sehen, schaut euch keine Trailer an, lest euch nichts zum Film durch, sondern schaut ihn einfach an.

Filme im VOD CLUB
Credits : Raphael Daum