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Der Wirklichkeit eine Falle stellen - Unser Tina Leisch-Filmpaket
„Dokumentarfilme machen heißt, der Wirklichkeit geschickt eine Falle zu stellen, damit sie sich im Material verfängt und daraus dann im Schnitt eine Geschichte zu bauen, die im besten Fall Filmende und Gefilmte überrascht, weil sie eine neue Perspektive erprobt.“
Tina Leisch, 2025
In Tina Leischs Doku GANGSTER GIRLS ermöglicht das Theaterspielen den Gefangenen, Dinge zu offenbaren, die sie sonst nicht laut sagen könnten. TANZ UND GIB IHM! bittet sehr unterschiedliche Wiener Burschen, ein Interview mit einem „voll coolen Mann“ zu führen, um daraus ein Kaleidoskop verschiedenster Männlichkeitsbilder zu basteln. Im Biopic über den berühmten Guerrillapoeten ROQUE DALTON, ERSCHIESSEN WIR DIE NACHT! sind es die drei Bände der Gesamtausgabe seiner Werke und lebensgroße Portraits, die in San Salvador, Havanna, Mexiko, Prag und Wien Erinnerungen an den Vorkämpfer für eine dekolonialisierte Welt heraufbeschwören.
Tina Leisch bezeichnet sich als „Film-, Text- und Theaterarbeiterin“. Vor ihrem ersten Kinofilm hat sie schon mit Theaterstücken mit Strafgefangenen, Geflüchteten und Obdachlosen und mit Dokudramen zur NS-Geschichte – z. B. über das nationalsozialistische Massaker am Peršmanhof – politische Debatten entfacht und Preise gewonnen. Internationale Aufmerksamkeit erhielt sie für GANGSTER GIRLS und ROQUE DALTON ¡FUSILEMOS LA NOCHE! ERSCHIEßEN WIR DIE NACHT!, der mit dem Jurypreis des Cine Las Americas International Film Festivals in Austin, Texas und dem Preis für den besten langen Dokumentarfilm beim Ojo Cojo International Filmfestival Madrid ausgezeichnet wurde. Zusammen mit Erich Hackl – auch Coautor des Filmes – hat sie Gedichte Roque Daltons ins Deutsche übersetzt, die in dem Buch Roque Dalton ¡Fusilemos la noche! Erschießen wir die Nacht! in der Edition Meerauge des Heyn Verlags erschienen sind.
Die unbequeme Autodidaktin Leisch hätte vielleicht nie einen geförderten Film gemacht, wenn nicht Ursula Wolschlager sich der GANGSTER GIRLS und des ROQUE DALTON-Filmes angenommen hätte. Die 2021 viel zu jung verstorbene Vorkämpferin für einen feministischen Wandel in der österreichischen Filmbranche hat in vieler Hinsicht unangepassten, rebellischen Frauen die Türen geöffnet. Ihr sei dieses Paket gewidmet.
Gangster GirlsR: Tina Leisch / Dokumentarfilm / 2008 / 79 min Im einzigen österreichischen Frauengefängnis Schwarzau teilen Drogenkurierinnen, Räuberinnen und Betrügerinnen Zellen und Liebessehnsucht, Wuzzeltabak und Duschgel. Sie träumen von ihren fernen Kindern oder von einem der jugendlichen Häftlinge aus der Justizanstalt für männliche Jugendliche Gerasdorf, die einmal in der Woche zu einem koedukativen Theaterworkshop ins Frauengefängnis gebracht werden.
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Tanz und gib ihm!R: Tina Leisch / Dokumentarfilm / 2016 / 83 min Tina Leischs Doku präsentiert 15 Wiener Burschen und junge Männer aus den verschiedensten Elternhäusern, mit verschiedenen Familiensprachen und mit sehr unterschiedlichem Startkapital für die Verwirklichung sehr unterschiedlicher Träume. Sie stellen sich Fragen wie: Wer bin ich? Wie bin ich? Wie stelle ich mir mein Leben vor? Hat die Vätergeneration als Role-Model ausgedient?
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Roque Dalton, erschießen wir die Nacht!R: Tina Leisch / Dokumentarfilm / 2013 / 85 min Roque Dalton (1935-1975) ist der wichtigste Dichter El Salvadors, sein Leben ein Abenteuerroman, seine Dichtung der britzelnde Funkenschlag zwischen politischer Utopie und Sinnlichkeit, zwischen revolutionärer Überzeugung und Lust an der Häresie. Beim Klagenfurter Verlag Heyn ist es eine zweisprachige Ausgabe von Gedichten Roque Daltons erschienen, übersetzt von Erich Hackl, inklusive DVD. |
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